71 Thüringen (der Thüringer Wald)._______§ 50
gegliedert wird; es bildet die Scheide zwischen den Thü-
ringern und den Franken (Rennsteig). Ein zusammen-
hängender Wald legt sich wie eine herrliche, grüne, falten-
reiche Decke über das ganze Gebirge, und plätschernde
Bäche eilen hurtig nach beiden Seiten hinab. Im Sommer
wird das von vielen Wegen und Pfaden durchzogene Ge-
birge von'zahllosen Wanderern belebt. Die bekanntesten
Kurorte sind: Friedrichroda, Tabarz (beide am Fuß des
Jnselberges), Ruhla (südl. von Eisenach in einem Kessel),
Ilmenau (am Fuße des 830 m hohen, durch Goethe
bekannt gewordenen Kickelhahns) u. a.
Der Frankenwald, der vom Thüringer Wald zum
Fichtelgebirge hinüberführt, ist eine einförmige, mit
Nadelholz reich bewaldete Hochfläche. Er hat die groß-
ten Schieferbrüche Deutschlands (in der Gegend von
Sonneberg, bei Lehesten und Gräfenthal).
Welche Flüsse fließen zum Wesergebiet, welche zum
2. Drei Glanzpunkte des Gebirges sind das Tal der Schwarza, der Jnsels-
berg und die Wartburg bei Eisenach.
a) Die Schwarza mündet in dem Saaleknie oberhalb Rudolstadt. Sie durchströmt im
Unterlauf ein schluchtförmiges Tal, eines der großartigsten Deutschlands, das sich 12 km ober-
halb der Mündung zu einem gewaltigen Felskessel weitet (Abb. 1, § 50). Bergwände mit Höhen
bis zu 200 in umrahmen ihn; in der Mitte erhebt sich ein freistehendes Felsriff, das die Schwarza
in einer Schlinge mit melodischem Rauschen umfließt, und auf diesem Felsriff steht die Schwarz-
bürg, das Residenzschloß der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. — Der Blick vom Fels-
rande hinab (vom Trippstein, T in d. Abb.) in diesen einzigartigen Kessel ist einer der schönsten,
den unser Vaterland zu bieten hat.
b) Der Jnselsberg, im nördl. Drittel des Gebirges, ist zwar etwas niedriger als der Beer-
berg (916 gegen 980 m), gewährt aber wegen seiner freieren Lage einen umfassenderen Blick
(besonders fesselnd der auf die Wartburg, nach Gotha und nach den Rhönkuppeu hinüber.)
Abb. 2, §50. Längsschnitt durch das Nordende des Thüringer Waldes
(vom Jnselsberg nach der Wartburg).
c) Aus einem nördl. Vorberge erhebt sich über Eise nach □ (s. auch Schnitt 2,
§ 50) die Wartburg, ein nationales Heiligtum, von Sage, Geschichte und Dich-
tung verklärt; erbaut als Residenz der Thüringischen Landgrafen. — Walter von
der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach; Sängerkrieg; heilige Elisabeth:
Luther I s. Text u. Bild Z. §5q|.
Nordöstl. von Eisenach, an der Hörsel, erstrecken sich der große und der
kleine Hörselberg, steile, nackte Muschelkalkfelsen, an die sich besonders viele
thüringische Sagen knüpfen (Wilde Jagd, Tannhäuser u. a.).
Abb. 1, § 50.
Allgemeine (schematische)
Darstellung des
Schwarza - Kessels.
(Das eingezeichnete Recht-
eck bezeichnet Schloß
Schwarzburg;
T = Trippstein.)
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
§ 51 Thüringen (der Harz). 74
Mb. 4, §51. Unteres Bodetal und Brocken.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
Wir stehen am Eingänge derwodeschlucht bei Thale und blicken zwischen Roßtrappe (dem schroffen
Felsen rechts) und^Hexentanzplatz (links oben, 230 m!) nach Süden. Wir verfolgen die tiefe
Bodeschlucht bis zur weitgedehnten Harzhochfläche, der die Kuppe des Brockens aufgesetzt ist.
§ 51 3. Ter Harz ist eine stehengebliebene, hochflächenförmige, fast ganz mit Wald
bedeckte Scholle (ein „Horst") mit steilen Rändern. Der eintönigen, reizlosen Hoch-
stäche sind einige abgerundete Kuppen aufgesetzt. (Er ist also ein Massenge-
birge ohne Kammentwickelung; vgl. dagegen das Kettengebirge Thüringer
Wald!) Höchste Kuppe der Brocken, 1140 m, im Oberharz, der etwa bis an
die Harzquerbahn Wernigerode—nordhausen reicht.
Stellenweise tritt der Granit zutage. Er bildet entweder ganze Berge
(Brocken) oder ragt als „Klippen" empor !s. Text u. Bttd i, § 511 oder auch,
er ist in den eingeschnittenen Tälern freigelegt, z. B. im Bodetal. — Im Südrand
findet sich vielfach Gips.
Nach Abb. 2, §51: Nenne die nach Norden abfließenden Flüsse (im
Süden Helme mit Zorge zur Unstrut, die Oder zur Leine).
4. Die landschaftliche Schönheit ist an die Flußtäler gebunden, die wie Kerben in den
Steilrand eingreifen. Die großartigeren Täler hat der höhere Nordrand, a) Das Oker-
tal begleiten wunderlich gestaltete Bergformen; im Bett liegen gewaltige Felsblöcke, b) Die
„liebliche Prinzessin Ilse" eilt hurtig vom Brocken hinab; der tnrmförmige Ilsen stein an
ihrem östl. User bietet einen wundervollen Blick hinab auf Jlsenbnrg und die Ebene, c) Die
Holtemme (holde Emma) springt vom Brocken in der „Steinernen Renne" in tollen
Sprüngen von Felsblock zu Felsblock I s. Text u. Bild 3, § 5i~) und durchfließt dann Wernige-
rode, über dem sich ein schönes Schloß erhebt. In der Ebene liegt an der Holtemme Halber-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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§ 59 Schlesien (die Sudeten). 86
Kohlenlager besitzt zugleich große Schätze an Zink-, Blei- und
Eisenerzen; für Zink ist es das Hauptgebiet der Erde. Ein ganzes Nest
von Industriestädten (Eisenindustrie) zeugt wie im Ruhr- und Saarkohlengebiet
von lebhafter gewerblicher Tätigkeit (3 Städte von G, z. B. Königshütte). —
Ein anderer Jndustriebezirk zieht sich amfußeder Sudeten entlang: der
Flachsbau und die Wasserkraft der Gebirgsbäche führten früh zur Leinen-
Weberei. Zellenförmig ziehen sich die großen Weberdörfer an den Bächen hinauf
(Grund?); eins (Langenbielau) hat 20000 Eiuw. Aber der Verdienst ist meist
gering, die Not oft groß (vgl. Erzgebirge).
Städte im Gebiet des schleichen Flachlandes s. § 62e und f.
c) Die Sudeten.
§ 59 1. Die Sudeten bilden einen 300 km langen, 40 km breiten Wall, der ganz
dem Urgebirge angehört. — Zwei Hauptmassen: das Riesen- mit dem
Jsergebirge und die Glatzer Gebirge mit dem angeschlossenen Alt-
vatergebirge (Gesenke); zwischen ihnen das niedrige, kohlenreiche Waldenburger
Bergland; westlich vom Riesengebirge das ebenfalls niedrige Laufitzer Gebirge
(§57), beides wegsame Durchgangsgebiete nach Böhmen. 1866!
2. Das Niesengebirge ist das am schroffsten aufsteigende, steilwandigste
Gebirge Deutschlands. Nur halb so viel Raum einnehmend wie der Harz, erreicht es
fast dessen la/2 fache Höhe (Schneekoppe im Ostflügel des Gebirges 1600 m). Der
nur mit Flechten überzogene Kamm, der mit zahllosen Felstrllmmern bedeckt ist,
überragt den Waldgürtel um mehrere hundert Meter, und die vielgerühmte
Kammwanderung, die etwa 4 Stunden in Anspruch nimmt, bildet den lustigsten
und lohnendsten Spaziergang Deutschlands und hat selbst in den Alpen kein Seiten-
stück (weil dort nirgends ein Kamm so frei für sich liegt). Es ist ein Doppel-
kämm, s. Abb. 1 u. 2, §59. — Eine Wanderung bergauf führt nacheinander
durch die Gebiete der Laubhölzer, der Nadelhölzer, des Knieholzes (Baumgrenze
bei 1300 m), der aromatischen Bergkräuter, der Moose und der Flechten.
3. Über Einzelheiten zum Riesengebirge siehe den Text unter
dem umstehenden Bild.
4. Erinnerung an die Alpen. Infolge des raschen Aufstiegs zu be-
deutender Höhe erinnert manches an die Alpen: die steilen Felswände (besonders
an der Schneekoppe), die tief eingerissenen Schluchten („Schneegruben", s. den
Text unter dem Bild!), die scharfen Felsgrate, die gewaltigen Felstrümmer, die
stürmischen Bäche, die Wasserfälle und die Bergweiden (Matten) mit ihren Senn-
Hütten, hier Bauden = (Holz-)Bauten genannt. (So nennt man aber nicht bloß
die eigentlichen, nur im Sommer bewohnten Hirtenhütten, sondern auch die
tiefer gelegenen, ständig bewohnten Häuser I s. Bild 4, § 591, wie auch die
Hotels.)
§ 60 5. Witterungserscheinungen und ihre Folgen im Riesengebirge. Die Regen-
menge des Kammes ist ziemlich genau doppelt so groß wie die der schlesischen Ebene (140 gegen
68 cm). Infolgedessen ist das Riesengebirge außerordentlich reich bewässert. Von allen Ab-
hängen schweben die Rinnsale gleich silbernen Fäden herab. Häufig brechen aber auch Hochwasser-
katastrophen herein, von denen die des Jahres 1897 die schrecklichste war. Seitdem schuf man
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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b
Abb, 5, §£64. Helgoland: Der Hengst (an der Nordspitze'der Insel).
Vor 50 Jahren führte vom „Hengst", einer losgetrennten Felssäule, noch eine Naturbrücke zur
^nsel hinüber, bis diese eines Tages in die Tiefe stürzte; ihre Trümmer wurden dann vom Wogen-
prall allmählich zu Schlamm und Sand zermahlen.
H. H ar m s, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 7
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Abb. 1, §43. Rheinlandschaft bei St. Goar.
(Nach einem Schulwandbilde des Hölzelschen Verlags in Wien.)
Wir stehen am Rande der Taunushochfläche und blicken nach Süden, rheinanfwärts. Rechts unten
am Hunsrück St. Goar, eingezwängt zwischen Rhein und Abhang, wie all die andern kleinen
Rheinstädte. Etwa 120 m tief hat der Rhein sein Bett in die Platte des Schiefergebirges eingesägt.
Mb. 2, §43. Die Lorelei (Blick flußabwärts; im Hintergrunde die Burg Katz und St. Goarshausen).
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Taunushochfläche Rhein Rhein Burg_Katz Goarshausen
44 __Das Rheinische Schiefergebirge. 56
über liegt Andernach. — Bei Bonn hat die schöne Rheinstrecke ihr Ausgangstor.
Es wird gebildet durch das Siebengebirge (rechts am Rhein) und den Rodder-
berg (153 m), den der Rolandbogen (in Bild 5, § 43, links oben), ein Rest
der Burg Rolandseck schmückt. Weiter nördl. liegt der kleine schön bewaldete
Godesberg (Wodansberg). — Das Siebengebirge I f. Text u. Bild 5, § 43 |
wurde durch vulkanische Tätigkeit aufgebaut. Es besteht aus etwa 30 gedrängt
stehenden, steilen Basalt- (und Trachyt-) Kegeln. Am höchsten ist der Olberg
(464 w), am schönsten der Drachenfels bei Königswinter (325 in, 277 in
über dem Rhein), auf den eine Zahnradbahn führt, und der eine herrliche Aussicht
bietet. Das Siebengebirge ist wichtig durch vortreffliche Bausteine (Cölner Dom).
5. Die Nebentäler, ebenfalls durch Wasserfälle eingesägt, wetteifern mit dem
Haupttal an Schönheit, a) Besonders steilwandig ist das weinreiche Moseltal, durch
das der Fluß sich mühsam hindurchschlängeln muß. Die Zeller Schlinge,
nördl. vom 50. Breitenkreis, kehrt fast wieder zum Ausgangspunkt zurück
I f. Text U.bild 6, §43[- das Wirtshaus, das der Schiffer vielleicht am Morgen verließ,
erreicht er am Abend wieder. Der Weinbau ist im Moseltal mit außerordent-
lichen Schwierigkeiten verbunden, da die Felsufer durchweg noch steiler und höher
sind als im Rheintal. Weit häufiger noch als am Rhein muß man an den Wänden
erst Stufen schaffen, um überhaupt Weinberge anlegen zu können. Man zählt
stellenweise bis zu 30, durch gemauerte Bogen und Pfeiler getragene
Terrassen übereinander. Mit Staunen ermißt der Wanderer, welch eine
Riesenarbeit hier von fleißigen, mit dem Fels ringenden Händen geleistet wurde.
„Die vielfach bewunderten (sagenhaften) hängenden Gärten der Semiramis
können nicht mit diesen Wunderwerken verglichen werden. Nicht selten steckt in
ihnen mehr Arbeit und Mauerwerk als in einem gotischen Dom." — Die Mofel-
bahnhat bei Kochem den größten deutschen Tunnel (4 km lang). Über die Mosel-
städte siehe § 46c. — b) Eng und felsig ist meist auch das Tal der Nahe, die im
Oberlauf dem Fürstentum Birkenfeld angehört. In einer Talweitung oberhalb
Bad Kreuznach (fliegt das freundliche Bad Münster amstein mit derebern-
bürg | f. Text und Bild 7, § 43 |. c) Überaus reizvoll ist auch das Llhrtal in der
Eisel, ganz besonders bei Altenahr, wo die zernagenden Kräfte eine Alpenland-
schaft im kleinen modellierten, ä) Zwischen welchen Gebirgen fließt die Lahn?
(Städte f. §46c.) e) Die Sieg ist wichtig durch ein benachbartes großes Eisenlager.—
f) Die kleine Wupper ist mit ihren 37 Nebenbächen „Deutschlands fleißigster Fluß".
(Wie ist das gemeint?) Städte siehe § 466. Die die beiden Städte Solingen und
Remscheid verbindende Bahn überschreitet das steilwandige Wuppertal auf der
Kaiser Wilhelms-Brücke (f. § 466). g) Die Ruhr durchfließt das Ruhr-
kohlen- oder Rheinisch-Westfälische Industriegebiet (s. unten).
b) Die Gebirge.
§ 44 Sie sind rauh, naßkalt und erzeugen in der Hauptsache nur Kartoffeln
und Hafer.
1. Taunus und Hunsrück sind Geschwistergebirge, ähnlich wie Wasgenwald
und Schwarzwald. 1. Beide bestehen aus dem gleichen Gestein, dem Tonschiefer,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
27 Die Süddeutsche Hochebene_____ § 26
4. Erdreich und Erzeugnisse. Der Schuttboden hat durchweg nur eine dünne Ackerkrume.
Das Klima ist rauh und naßkalt (Grund!). Fruchtbare Gebiete hat nur Niederbayern. Das
ist der Teil Bayerns, der sich zur Donaustrecke Regensburg-Passau hinabsenkt. Hier befindet
sich zwischen Landshut an der Isar und Straubing an der Donau die bayrische Kornkammer.
Ein Hauptgewächs ist der Hopfen (Bierbrauerei!). Sein Hauptgebiet ist die Holledau, die
zwischen Landshut und der Donaustrecke Jugolstadt-Kelheim liegt. Von den 40 000 ha, die in
Deutschland dem Hopfenbau gewidmet sind, kommen 2/3 allein auf Bayern. Infolge reicher
Niederschläge herrscht großer Wiesenreichtum, die Grundlage einer lebhaften Viehzucht.
5. Die Oberpfalz (wovon begrenzt?) hat entgegengesetzte Neigung wie die
Süddeutsche Hochebene, gleicht ihr aber an Charakter. Welcher Fluß bildet ihre
Längenachse? Wie heißen und woher kommen seine beiden Quellflüsse? An einem
rechtsseitigen Nebenfluß liegt die einzige größere Stadt der Ober-Pfalz, namens?
Welcher Fluß mündet kurz vor der Nab in die Donau, welcher gleich nach ihr?
Über die Städte der Süddeutschen Hochebene siehe §28.
b) Die Bayrischen Alp
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Salzburq. A
Abb. 1, § 26. Dreiteilung der Bayrischen Alpen. (Mittelstück: Bahr. Alpen im engeren Sinne *).
1. Gib nach obiger Skizze die 3 Teile der Bayrischen Alpen im weiteren § 26
Sinne an (immer: vom Fluß x bis Fluß y)!
2. Die Bayrischen Alpen gehören der nördlichen Vorfalte der Alpen an. Sie
werden gebildet durch steil aufgerichtete Kalksteinschichten und sind nackter, schroffer
und zerrissener als die dem Urgebirge angehörige Zentralkette der Alpen.
3. Die Algäuer Alpen machen eine Ausnahme; sie haben ein loseres Erd-
reich und daher herrliche Wälder und vorzügliche Matten (Bayrischer Käse! Aus-
fuhrort dafür Kempten). Die höchsten Spitzen sind Mädelegabel 2640 und
Hochvogel 2600 m.
4. Die Bahrischen Alpen i. e. S. erblicken wir in dem Rundblick (Panorama)
>Abb. 2, § 2?r| vom Starnberger See aus. Im Vordergrunde sehen wir niedrige,
dunkle, bewaldete Vorberge. Dahinter erhebt sich die weißleuchtende Kalksteinkette,
die nördliche Vorfalte der Alpen. Der linke (östliche) Flügel heißt Karwendel-
i) Nördlich von der Zugspitze: 2: der Eibsee, e: Partenkirchen, d: Ober-Ammergau
(Spiele!), a, b, c: drei der bayrischen Königsschlösser, nämlich: a: Hohen-Schwangan, b: Nen-
Schwanstein, beide bei dem Alpsee (1), c: Linderhof (an der Ammer, Nebenfluß der Isar; das
vierte Königsschloß ist Herrenchiemsee auf einer Insel im Chiemsee). — Andere kleine Alpen-
seen: 3 Walchensee, 4 Kochelsee, 5 Achensee, 6 Tegernsee, 7 Schliersee; Königssee s. Name!
(Diese Namen nur zum etwaigen Zurechtfinden, nicht zum Lernen.)
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Thüringen (der Thüringer Wald).
70
l Photogr. R. Krause, Bad Kösen.
Abb. 5, § 49. Im Thüringerlande: Rudelsburg und Saaleck.
Wir schauen nach Südwesten, das Saaletal aufwärts. Links auf steiler, Heller Felswand die
Rudelsburg, rechts Saaleck. Im Hintergrunde der Thüringer Wald. 2 Stunden hinter uns
befindet sich die Unstrutmünduug bei Naumburg.
3. Flüsse. Die «aale (von welchem Gebirge?) fließt in einem der schönsten
Täler Deutschlands. (Frischgrüne Wiesenebene von 3—4 km Breite, parkartig
durchsetzt mit Baumgruppen, beiderseits eingefaßt von helleuchtenden Felswänden
(Muschelkalk!), über denen hie und da Burgen thronen: „An der Saale hellem
Strande stehen Burgen stolz und kühn" I s. Text u. Bild 5, $ 49], Von den
Saalestädten liegen besonders schön das kleine Rudolstadt (am Knie) und die
Universitätsstadt Jena □, in einem Kessel, den nackte (Muschelkalk-)Felswände
umstehen; hier wie im ganzen Tale etwas Weinbaus. 14. Okt. 1806! Von
Naumburg an (A, Uustrutmündung gegenüber) treten die Bergränder mehr
und mehr zurück. Merseburg Q und Halle gehören bereits der Ebene an.
Zwischen ihnen mündet die Weiße Elster.
Die Unstrnt fließt in der Mitte der Thüringer Mulde. Nenne nach Skizze 2,
§ 49 ihre Nebenflüsse! — Städte an den Flüssen siehe § 52s und d.
d) Die Randgebirge Thüringens.
§ 50 l. Ter Thüringer Wald» das lieblichste Gebirge, der „Gebirgspark"
Teutschlands, ist ein langgestrecktes Kettengebirge, das durch schöne Quertäler reich
i) Auch sonst an den Thüringer Bergen Weinbau; aber wie singt Matthias Claudius?
„Thüringens Berge zum Exempel usw." Und von Jena heißt es in einem Spottvers: „In Jena
preßt man Trauben aus und denkt, es werde Wein daraus."
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Die Süddeutsche Hochebene.
28
Karwendelkette Abb. 2, § 26. Alpenpanorama
g e b i r g e, der rechte (w estliche) ist daswettersteingebirge, das im Westen (rechts)
mit der Zugspitze (3000 m, Wetterstation) endet | s. Text und Abb. 3, § 26 |.
Hinter der Kalksteinkette (Abb. 2, §26) müssen wir uns das Jnntal und jenseits desselben die
Zentralkette, und zwar die Otztaler Alpen, denken. Skizze4, §26: Am Fuß des Wetterstein-
gebirges liegt der Flecken Partenkirchen (P), ein Sammelpunkt der Touristen. In der Nähe
Abb. 3, §26. Die Zugspitze und der Eibsee.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
Wir sind der Zugspitze näher gerückt als auf Bild 2, § 26. Im Vordergrund der Eibsee, 5 km
nördl. von der Zugspitze. Dahinter zunächst bewaldete Vorberge mit milden, gerundeten Formen.
Ganz im Hintergrunde das schroffe, wild zerrissene Kalksteingebirge, das westl. Ende des
Wettersteingebirges mit der Zugspitze.
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(Originalaufnahme B. Lehrburger, Nürnberg.)
Abb. 5, § 26. Die Königsschlösser Neuschwanstein (hart am untern Bildrand) und Hohen-
schwangau (bei H). Entfernung von Füssen am Lech (?) 5 km. Der Felsvorsprung, auf dem
Neuschwanstein steht, ragt steilwandig 200 m über dem Wiesenplan der Ebene empor (Hohen-
schwangau 100 in). Die Gebirge im Hintergrunde, jenseits des Lechs, gehören zu den Algäuer Alpen.
Abb. 6, §26. Der Königssee (südlicher Teil.)
(Geistbeck, Geogr. Typenbilder. Verlag A. Müller-Fröbelhaus, Leipzig.)
Wir stehen ganz im Südosten Bayerns und blicken in die Alpen hinein. Dunkle Bergwände
und beschneite Gipfeln spiegeln sich in den wunderbar klaren Fluten. Die Gebirgswände rechts
gehören dem Watzmann, die im Hintergrunde dem Steinernen Meere an.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]